Tag 8

8. Tag – Mittwoch, 29.10.2008     –     Reiebericht anhören und nebenher die passenden Bilder anschauen ?

 

Mit dem Shinkansen nach Osaka und Kyoto

Auch diese Fahrt sorgt für große Freude, es ist einfach unglaublich, wie schnell man hier von A nach B kommt, auch wenn es sich um größere Entfernungen dreht.
Heute reisen wir wieder nur mit Handgepäck, da unsere Koffer schon einen Tag früher in Richtung Kyoto auf die Reise gingen. So langsam gewöhnt man sich an den Anblick von Millionenstädten. Und so registrieren wir nur kurz, dass wir in Osaka auf Zwischenstation gehen um dann nach Kyoto, die ehemalige Kaiserstadt weiter zu fahren. Auch Kyoto ist eine Millionenstadt mit 1,4 Mio. Einwohnern. Doch als wir hier ankommen, merken wir schnell, dass diese Stadt einen anderen Flair hat. Es gibt genauso viele Autos, Häuser und Menschen, doch die Stadt zeigt mehr Leben, vielleicht sogar ein bissle mehr Hektik. Ab und an hört man sogar das Hupen von Autos, die Menschen sind schneller unterwegs, alles in allem kommt einfach mehr Bewegung ins Spiel.
Kaum in Kyoto angekommen, schließen wir unser Gepäck weg und gehen direkt auf Weiterfahrt mit der Stadtbahn nach Nara. In Nara steht Japans größter Buddha aus Bronze und das weltweit größte Gebäude, das jemals aus Holz gebaut wurde. Wir sind ehrlich beeindruckt, mit uns viele Hundert andere Touristen und Pilger. Ich möchte nicht viele Worte verlieren, wir lassen hierzu einfach die gemachten Bilder sprechen. Nur soviel soll gesagt sein, viele Tempel und Heiligtümer haben wir bereits gesehen, aber was die Größe angeht, wird heute alles getoppt.
Zum Ende der Tour kommen wir noch durch einen japanischen Märchen- oder Zauberwald – zumindest entsteht beim Zusammenspiel von Natur, Holztoren und Steinlaternen dieser Eindruck – Auch hier möchte ich auf die gemachten Bilder verweisen.
Bis wir von Nara zurückkommen ist es bereits früher Abend. Schnell checken wir im Hotel ein und sind auch bei unserem 4. Hotel äußerst positiv und angenehm überrascht. Die Reisegesellschaft hat sich in diesem Punkt wirklich nicht lumpen lassen.
Am Abend entschließen wir uns, einen Orientierungsmarsch durch Kyoto zu machen. Unser Reiseleiter zeigt uns die wichtigsten Gegebenheiten und Orientierungspunkte, dann verlässt er uns mit den Wünschen für einen schönen, erlebnisreichen Abend und der Hoffnung, dass alle wieder zurückfinden zum Hotel.
Wir sind kurz überrascht doch freuen uns dann auf ein mögliches Abenteuer. Die Sorge des Zurückfindens ist nicht groß, da wir zu 4. unterwegs sind und nur eine Dame (Gruß an Gabi) mit von der Partie ist, grins. Ich darf ja eigentlich gar nichts sagen, da sich meine Fähigkeit der Orientierung – seit wir in Japan sind – so gut wie vollständig in Luft aufgelöst hat. Aber wir haben Andi dabei, und der findet immer heim, echt verblüffend.
Auf dem Rückweg kommt es fast zu einem Unfall. Eine Radfahrerin bleibt an mir hängen und kommt beinahe zu Fall. Gott sei Dank passiert nichts, wir entschuldigen uns gegenseitig auf japanisch mit „sumimasen“ und alles ist gut. Aber eines muss man sagen, die Radfahrer sorgen hier schon für recht bizarre Situationen, da hier kreuz, quer und recht schnell gefahren wird.
Hinter den Kulissen oder besser gesagt in einer düsteren, aber durchaus nicht unromantischen Hinterhofgasse staunen wir über die vielen netten kleinen Bistros und sind uns bei dem einen und anderen allerdings nicht ganz sicher, ob die freundlichen Damen nicht ganz andere Dienstleistungen im Petto haben. Bei einem Etablissement ist es ziemlich eindeutig, viele nette Mädels auf einem Poster, die ihre „Hilfe“ der besonderen Art anbieten.
Unser Jüngster – Philipp aus Sachsen – frägt, ob es sich hierbei um einen Friseur handelt. Klar, nur will er vermutlich nicht wissen, welche Haare hier behandelt werden. Die allgemeine Erheiterung ist groß. Im nachhinein habe ich gedacht, hätte ich ihm bloß 10.000 Jen gegeben und ihm gesagt, dass er reingehen und sich die Haare schneiden lassen soll, es wäre vermutlich für alle Beteiligten ein unvergesslicher Moment geworden 😉
Wir finden ein nettes, schnuckliges Thai-Restaurant welches ein Bier fast zum selben Preis anbietet wie die Hauptspeisen, aber davon lassen wir uns nicht abschrecken – und werden mit einem Essen belohnt, welches vom Geschmack betrachtet ganz weit oben anzusiedeln ist.
Anschließend machen wir uns auf den Weg zum Hotel, vorbei am obligatorischen 7 Eleven, um die nötigen Getränkevorräte für den Abend zu besorgen. Die Art des Getränkes muss an dieser Stelle vermutlich nicht extra erwähnt werden. Wäre es immer der gleiche 7 Eleven Shop, dann wüssten die inzwischen vermutlich unsere Vornamen und würden uns mit Handschlag begrüßen.
Ein langer Tag geht zu Ende und die daraus resultierende Bettschwere verhilft uns dazu, sehr schnell einzuschlafen.